
Review: Queen – Live Killers (1979)
Ein Monument der Live-Götter – zwischen Bombast, Blitzlicht und brennender Leidenschaft
Uff.
Selten hat mich ein Review so zerrissen, so gefordert, ja geradezu innerlich explodieren lassen. Denn über Queen zu schreiben, bedeutet über die Grenzen des Machbaren hinauszugehen. Ich musste tatsächlich alle Studioalben der Siebziger – von Queen (1973) bis Jazz (1978) – nochmal inhalieren. Und obwohl A Night at the Opera, Sheer Heart Attack und News of the World allesamt Klassiker sind, fiel meine Wahl auf das Live-Monument schlechthin: LIVE KILLERS!
Der erste Schlag ins Herz: Freddie Mercury
Ich erinnere mich noch glasklar. Die Nadel senkte sich aufs Vinyl, und da war sie – diese Stimme. Freddie Mercury. Göttlich. Ich wusste nicht, ob ich schreien oder weinen sollte. Wie konnte ein Mensch in einem Moment wie ein wildgewordener Löwe brüllen und im nächsten mit seiner Stimme die Butter vom Brot singen? Keine Autotune-Tricks, kein Playback-Schmu – nur pure, entfesselte Emotion!
Liebe auf den ersten Blick: Das Cover
Bevor auch nur eine Note erklang, hatte mich bereits das Cover in seinen Bann gezogen: Diese Bühne, getaucht in glutrote Scheinwerfer, durchzogen von Lichttraversen, ein Ozean aus Energie, elektrisierend bis ins Mark.
Und da waren sie – die legendären PAR 64 Scheinwerfer!
Ich war hypnotisiert. Diese Lichtgewalt, dieser visuelle Donner – das war der Moment, in dem ich Fan wurde. Nicht nur von Queen – sondern von allem, was Bühne bedeutet. Dieses Cover war mein Einstiegstor in eine lebenslange Leidenschaft für Lichttechnik, Bühnenbau und Rock’n’Roll-Ästhetik.
Die Band: Vier Magier der Rockgeschichte
Freddie Mercury – Vocals, Piano, pure Ekstase
Brian May – Gitarre, ein Klangarchitekt zwischen Sternenstaub und Gewitter
Roger Taylor – Drums, ein Animal mit Glam-Faktor
John Deacon – Bass, ruhig, aber mit Groove, der Mauern durchbricht
Gemeinsam erschufen sie ein Live-Erlebnis, das selbst Götter neidisch gemacht hätte.
Live Killers ist kein gewöhnliches Live-Album – es ist ein emotionaler Abrissbirne, ein energiegeladener Ritt durch die goldene Queen-Ära, roh, ehrlich und mit Schweiß getränkt.
Tracklist – 22 Granaten in 85 Minuten:
Seite A:
1. We Will Rock You (Fast Version)
2. Let Me Entertain You
3. Death on Two Legs
4. Killer Queen
5. Bicycle Race
6. I'm in Love with My Car
7. Get Down, Make Love
8. You're My Best Friend
Seite B:
9. Now I'm Here
10. Dreamer's Ball
11. Love of My Life
12. '39
13. Keep Yourself Alive
14. Drum Solo
15. Guitar Solo
Seite C:
16. Don't Stop Me Now
17. Spread Your Wings
18. Brighton Rock (Reprise)
Seite D:
19. Bohemian Rhapsody
20. Tie Your Mother Down
21. Sheer Heart Attack
22. We Will Rock You / We Are the Champions
23. God Save the Queen
Hintergrund: Die Welt als Bühne
Aufgenommen während ihrer Europa-Tour 1979, ist Live Killers eine Hommage an eine Zeit, in der Queen jeden Abend alles gaben – und das ohne Netz und doppelten Boden. Kein Overdub-Marathon – was du hier hörst, ist Realität pur. Die Show, die Energie, das Chaos, der Jubel – es ist alles echt. Und vielleicht gerade deswegen wurde das Album von der Band selbst später eher stiefmütterlich behandelt. Doch für uns Fans ist es ein heiliger Gral.
Fazit:
Live Killers ist kein Live-Album – es ist ein Live-Ritual.
Es ist das tongewordene Zeugnis einer Band, die auf dem Zenit ihrer Schaffenskraft stand, und eines Sängers, der zur Ikone wurde. Dieses Album hat mich nicht nur geprägt – es hat mein Rock’n’Roll-Gen neu programmiert.
Und es hat in mir etwas entfacht, das bis heute brennt: die Leidenschaft für Bühne, Licht und große Shows.
Danke, Freddie. Danke, Queen. Danke, Live Killers.
Deine Meinung zählt!
Was denkst du über Live Killers? Warst du damals auch völlig geflasht oder hast du einen anderen Queen-Live-Favoriten? Schreib’s in die Kommentare

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