
Review: AC/DC – If You Want Blood You’ve Got It
Autor: Ritchie Newton
Ein Live-Donnerschlag, der Rockgeschichte schrieb!
Wenn man über legendäre Livealben spricht, kommt man an diesem Meisterwerk nicht vorbei: If You Want Blood You’ve Got It ist nicht nur das erste Livealbum von AC/DC – es ist ein Manifest des puren, ungefilterten Rock’n’Rolls. Aufgenommen am 30. April 1978 im Apollo Theatre in Glasgow, der Heimatstadt von Bon Scott, fängt dieses Album die Band auf dem Höhepunkt ihrer wilden Frühphase ein – roh, ungezähmt, elektrisierend.
Bon Scott, der charismatische, verruchte Sänger mit der Reibeisenstimme, führt das Publikum durch ein Set, das vor Energie fast explodiert. Angus Young, das Schuluniform-tragende Gitarrenwunder, schießt seine Soli wie Gewehrsalven in die Menge, während Malcolm Young, Cliff Williams und Phil Rudd das rhythmische Fundament legen, das wie ein Dampfhammer voranschiebt.
Die Tracklist – Ein Feuerwerk aus Klassikern:
1. Riff Raff
Schon der Opener ist ein Tritt in den Hintern. Die Gitarren brennen, Bon Scott kreischt – ein kompromissloser Einstieg.
2. Hell Ain’t a Bad Place to Be
Eine dreckige Rockhymne über die süße Verlockung des Bösen. Live klingt der Song noch gefährlicher als im Studio.
3. Bad Boy Boogie
Hier tobt Angus Young minutenlang über die Bühne – inklusive Striptease. Ein Gitarreninferno und pure Show.
4. The Jack
Bluesig, lasziv, mit einem Augenzwinkern – Bon erzählt die Geschichte eines „infizierten“ Flirts, und das Publikum grölt jede Zeile mit.
5. Problem Child
Eine Hymne für alle Außenseiter – wild, trotzig und mit einer Gitarrenwand, die alles niederreißt.
6. Whole Lotta Rosie
Bon Scott besingt seine 120-Kilo-Liebhaberin – der Song ist ein Klassiker und die Gitarrenriffs ein Markenzeichen der Band.
7. Rock ’n’ Roll Damnation
Der einzige Song des Albums mit Percussion und Handclaps – hier trifft Studiofeinschliff auf Bühnenwucht.
8. High Voltage
Ein Aufruf zur Rebellion – laut, stolz, unaufhaltsam.
9. Let There Be Rock
Das vielleicht heiligste Kapitel des AC/DC-Evangeliums. Angus spielt sich in Ekstase, das Publikum rastet aus.
10. Rocker
Finale Furioso! Ein ultrarauschendes, fast zehnminütiges Gitarrenmassaker – Angus im Dauerlauf, Bon Scott in Hochform.
Die Story hinter dem Album:
Aufgenommen wurde das Album während der Powerage-Tour – ein Album, das zwar kommerziell nicht an seine Nachfolger heranreichte, aber von Fans und Kritikern bis heute als eines der besten gilt. If You Want Blood sollte eigentlich ursprünglich ein Doppelalbum werden, doch man entschied sich für eine kompakte Version – zehn Tracks, kein Bullshit. Die rohe Energie wurde nicht geschönt, nicht nachbearbeitet. Was man hört, ist AC/DC in ihrer reinsten, gefährlichsten Form.
Das ikonische Cover – Angus Young, durchbohrt von seiner eigenen Gitarre, mit Bon Scott grinsend im Hintergrund – wurde zum Sinnbild für das, was dieses Album ist: Eine blutige Schlacht auf der Bühne, bei der kein Zuschauer verschont bleibt.
Fazit:
If You Want Blood You’ve Got It ist mehr als nur ein Livealbum – es ist ein Zeitdokument, ein Beweis für die rohe Macht von ACDC vor dem ganz großen Durchbruch. Es ist das Vermächtnis eines Bon Scott, der kurz darauf tragisch verstarb, aber hier für die Ewigkeit eingefangen wurde. Wer dieses Album hört, bekommt nicht nur Blut, sondern eine volle Breitseite Rock’n’Roll – direkt in die Fresse.
Bewertung: 10 von 10 Volt – dieses Album lässt jeden Stromkasten explodieren!
Willst du Rock’n’Roll? Du bekommst ihn. Laut, dreckig, kompromisslos.
If You Want Blood – You’ve Got It!
#acdc
