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ALBUM REVIEW | GUN | SWAGGER

Gun – Swagger (1994)

Text ©Ritchie Newton

 

Gun aus Glasgow schossen 1994 mitten in die vom Grunge verseuchte Szene hinein und lieferten mit Swagger ein Album ab, das Herz, Härte und Hymnen vereinte. Produziert von Chris Sheldon, bot die Scheibe moderne Kanten, ohne die Wurzeln im Hardrock zu verleugnen. Vorhang auf für ein Song-für-Song-Feuerwerk:


1. Stand in Line

Ein Opener wie eine Faust ins Gesicht. Satte Riffs, treibender Beat, Mark Rankin mit dieser unverkennbaren Stimme – ein sofortiger Weckruf: „Wir sind noch da und wir rocken euch weg!“

2. Find My Way

Energiegeladen, hymnisch und absolut stadiontauglich. Der Refrain brennt sich ins Hirn, und der Gitarrensound von Jools Gizzi schiebt wie eine Lokomotive.

3. Word Up

Cameo-Cover? Riskant! Aber Gun machen daraus ihren ganz eigenen Hit. Rockiger, rotziger, MTV-tauglich – plötzlich standen sie weltweit auf den Playlists. Mutig und genial zugleich.

4. Don’t Say It’s Over

Emotion pur. Melancholie trifft auf einen Refrain, der alles niederreißt. Ein Rocksong mit Herz und Tiefgang – einer meiner persönlichen Favoriten des Albums.

5. The Only One

Hier rollen Gun den Groove aus. Knackig, schnörkellos, mit einer Hookline, die im Pub sofort für mitgrölende Kehlen sorgte.

6. Something Worthwhile

Midtempo, getragen von dieser unverwechselbaren Mischung aus Power und Gefühl. Ein Song, der zeigt, dass Gun nicht nur Vollgas konnten, sondern auch Atmosphäre.

7. Seems Like I’m Losing You

Düsterer, härter, bissiger. Der Titel ist Programm: ein rauer Rocker mit einem Hauch Verzweiflung im Gesang – und genau deshalb so authentisch.

8. Crying Over You

Ein Stück fürs Herz. Kein Kitsch, sondern ehrlicher, packender Rock mit einer Prise Blues-Feeling. Mark Rankin brilliert hier stimmlich auf ganzer Linie.

9. One Reason

Druckvoller, geradliniger Hardrock. Kein großes Drumherum, sondern ein Song, der direkt auf den Punkt kommt. Live sicher ein Killer.

10. Vicious Heart

Finale furioso! Der Rausschmeißer baut alles auf, was Gun auf Swagger ausmacht: starke Riffs, hymnischer Refrain, Power bis zum Schluss. Ein Herz aus Stahl – „vicious“ im besten Sinne.


Fazit

Swagger ist kein 08/15-Album, sondern ein Statement: Gun passten sich nicht dem Grunge-Zeitgeist an, sondern zogen ihr Ding durch – mit Stil, Attitüde und Songs, die heute noch zünden. Für mich einer der Beweise, dass die 90er eben nicht nur Depression und Holzfällerhemden waren.


 

Hey Ho Metalheads – jetzt seid ihr dran:
Welcher Song von Swagger ist euer Favorit? Kommentiert und lasst uns die schottische Rock-Power wieder aufleben!

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