
Anvil – Metal on Metal (1982, Attic Records)
Text ©Ritchie Newton
Wenn man von Kult spricht, dann steht dieses Album ganz weit vorne. Metal on Metal ist nicht nur das zweite Werk der kanadischen True-Metal-Pioniere Anvil, sondern auch ein Stück Musikgeschichte, das bis heute wie ein Rammbock durch die Boxen dröhnt.
Damals im Metal Hammer stolperte ich über die Fotos – Gitarrist Lips, der seine Soli mit einem Dildo spielte. Provokant, rotzig, unvergesslich. Aber es war nicht nur Show: der Sound haute mich schlichtweg um. Pure Energie, rohe Leidenschaft, kompromissloser Metal.
Funfact: Rund 40 Jahre später durfte ich diesen Derwisch in meiner Show interviewen. Und was soll ich sagen? Einer der nettesten, witzigsten und gesprächigsten Metalheads überhaupt – eine Quatschmaschine vor dem Metal-Herrn!
Line-up
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Steve "Lips" Kudlow – Gesang, Leadgitarre
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Dave Allison – Rhythmusgitarre, Gesang (Leadvocals bei Stop Me)
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Ian Dickson – Bass
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Robb Reiner – Schlagzeug
Track by Track
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Metal on Metal
Der Titelsong ist die ewige Hymne. Stampfender Groove, eiserne Riffs, dazu Lips’ raue Stimme – das Manifest eines ganzen Genres. -
Mothra
Über sechs Minuten Spannung pur. Wuchtige Riffs, abrupte Breaks – als hätte man den gleichnamigen Monsterfilm vertont. Ein epischer Gigant. -
Stop Me
Besonderheit: Hier singt nicht Lips, sondern Rhythmusgitarrist Dave Allison! Seine Stimme ist melodischer und cleaner, was dem Song eine andere Note gibt. Ein starker Kontrast im Album, fast schon hymnisch – und genau deshalb ein Highlight. -
March of the Crabs
Ein Instrumental wie ein Donnerwetter! Robb Reiner zeigt hier seine ganze Schlagzeugkunst, treibt das Stück wie ein Sturm nach vorne. Fast schon eine Blaupause für Speed Metal. -
Jackhammer
Der Name ist Programm: Ein Presslufthammer an Riffs und Drums, der unaufhaltsam durch die Gehörgänge hämmert. Ein absoluter Headbanger-Favorit. -
Heat Sink
Kurz, knackig, energiegeladen. Ein unterschätztes Stück, das live für fliegende Mähnen sorgt. Hier rollt die Metal-Maschine ungebremst. -
Tag Team
Rotziger Hardrock mit Biss – irgendwo zwischen AC/DC-Attitüde und purem Metal-Punch. Lips keift hier wieder wie ein Berserker. -
Scenery
Die große Überraschung: eine fast siebenminütige Ballade. Düstere Atmosphäre, epischer Aufbau – zeigt die sensible Seite einer Band, die sonst kompromisslos draufhaut. -
Tease Me, Please Me
Frech, dreckig, voller Sex-Appeal. Ein Song mit Augenzwinkern, Groove und unverschämtem Charme. -
666
Der dunkle Klassiker zum Schluss. Der unheilige Refrain brennt sich sofort ein. Ein würdiges, höllisches Finale.
Fazit
Metal on Metal ist keine Hochglanzproduktion, sondern pure, ehrliche Metal-Energie. Dieses Album atmet den Geist der frühen 80er, roh, wild und unbeugsam. Bands wie Metallica, Slayer und Anthrax haben hier genau hingehört – und ihre Inspiration gefunden.
👉 Jetzt seid ihr dran, Metalheads: Welcher Song von Metal on Metal ist für euch der größte Kracher? Seid ihr Team Metal on Metal, Team 666 oder vielleicht sogar beim seltenen Vocal-Wechsel Stop Me hängen geblieben? Ab in die Kommentare damit!

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