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ALBUM REVIEW | SHOTGUN MESSIAH | SECOND COMING

Shotgun Messiah – Second Coming (1991)

Text ©Ritchie Newton

 

Wenn schon das Debüt ein Kracher war, dann ist Second Coming für mich die noch ausgewogenere, bissigere und einfach bessere Scheibe der Schweden-Amis Shotgun Messiah. Ein Album, das wie eine Faust ins Gesicht einschlägt und gleichzeitig mit Melodie glänzt – genau diese Mischung macht es für mich zu einem Meilenstein im Hard ’n’ Heavy-Universum.

Nach dem Ausstieg von Zinny J. Zan kam der große Umbruch: Tim Sköld, ursprünglich Bassist, stellte sich ans Mikro und drückte der Band mit seiner rauen, charismatischen Stimme einen völlig neuen Stempel auf. An seiner Seite der unvergleichliche Harry Cody, der die Gitarre wie eine Waffe führt. Am Bass rockt Bobby Lycon und an den Drums Stixx Galore – teilweise programmiert, aber mit echten Cymbals verstärkt. Das Ergebnis: ein Sound, der roher, härter und gleichzeitig moderner daherkommt.


Track by Track

Sex Drugs Rock ’n’ Roll
Ein Auftakt wie ein Schlag mit dem Vorschlaghammer. Rotzig, hymnisch, rebellisch – mehr Attitüde geht nicht.

Red Hot
Feuer unterm Hintern und ein Groove, der sofort packt. Harry Cody zeigt hier seine ganze Klasse an den Saiten.

Nobody’s Home
Catchy, frech, mit einem Refrain, den man nicht mehr aus dem Kopf bekommt.

Living Without You
Die gefühlvolle Ballade des Albums – aber weit weg von Kitsch. Sköld bringt hier eine Gänsehaut-Performance.

Heartbreak Blvd
DIE Hymne! Mit Videoclip rauf und runter auf MTV – ein Signature-Track der Band, pure Sleaze-Power.

I Want More
Über sechs Minuten pure Gier nach Leben, Liebe und Chaos – episch, aber trotzdem auf den Punkt.

Trouble
Dreckig, groovy, rebellisch. Genau der Spirit, der Shotgun Messiah so besonders macht.

Ride the Storm
Treibt nach vorn, ein echter Live-Killer mit donnerndem Drive.

I Wanna Know
Mit augenzwinkerndem Text und einem Hook, der mitten ins Ohr schießt.

Babylon (New York Dolls Cover)
Eine Verneigung vor den Paten des Sleaze – rotzig gespielt, perfekt umgesetzt.

Free
Groß, atmosphärisch, ein Song mit Tiefgang und einem Refrain, der sich ins Hirn frisst.

You & Me
Erdig, ehrlich, ein Stück mit starker Message und viel Seele.

Can’t Fool Me
Das Finale: noch einmal volle Power, bissige Riffs und ein Schlussakkord, der dich mit erhobener Faust zurücklässt.


Fazit

Second Coming ist für mich der Moment, in dem Shotgun Messiah erwachsen wurden. Das Debüt war roh und geil, aber hier haben sie alles auf eine neue Stufe gehievt – härter, eingängiger und mit einem Sänger, der die Band auf ein völlig anderes Level hob. Keine Ausfälle, kein Füllmaterial, nur Hits und Powertracks.


Fakten

  • Veröffentlichung: 22. Oktober 1991

  • Label: Relativity Records

  • Produzenten: Tim Sköld, Harry Cody, Pat Regan

  • Besetzung:

    • Tim Sköld – Vocals

    • Harry Cody – Gitarre

    • Bobby Lycon – Bass

    • Stixx Galore – Drums


 

Liebe Hard ’n’ Heavy Fans, jetzt seid ihr dran:
Was meint ihr – war Second Coming wirklich der große Wurf von Shotgun Messiah oder steht ihr mehr aufs rohe Debüt?

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