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ALBUM REVIEW | LIZZY BORDEN | VISUAL LIES

Lizzy Borden – Visual Lies (1987)

Text © Ritchie Newton

 

Manchmal sind es nicht die Magazine oder Radiosender, die dich auf eine Band aufmerksam machen, sondern einfach ein Stammgast im eigenen Musikcafé. Einer, der mir so lange von Lizzy Borden vorgeschwärmt hat, bis ich mir die CD kaufte. Und was soll ich sagen? Ein Volltreffer – ein Album, das mich sofort weggeblasen hat.

Schon beim ersten Durchlauf wurde klar: Hier steckt mehr drin als nur typischer 80er Metal-Glam. Produzent Max Norman (Ozzy Osbourne, Megadeth) hat der Band einen Sound verpasst, der groß, fett und zugleich messerscharf daherkommt. Dazu die theatralische Stimme von Lizzy selbst – ein Wahnsinnsmix aus Attitüde, Aggression und Pathos.

Die Songs

„Me Against the World“ – Ein Paukenschlag zum Einstieg. Hymnisch, aufbegehrend, rebellisch – die ultimative „Fist in the Air“-Nummer. Nicht umsonst der bekannteste Song des Albums und bis heute ein Klassiker.

„Shock“ – Ein rifflastiger Nackenbrecher, der die Gitarrenwand von Gene Allen und Joe Holmes ins Zentrum rückt.

„Outcast“ – Düsterer, kantiger Midtempo-Song mit einem Refrain, der sich festfrisst. Perfekt für die Außenseiter-Attitüde des Albums.

„Den of Thieves“ – Speed und Aggression pur. Hier brennt die Luft, die Gitarren shreddern, das Schlagzeug treibt gnadenlos nach vorne.

„Visual Lies“ – Der Titelsong. Eingängiger Groove, ein Refrain zum Mitsingen und jede Menge theatralisches Flair.

„Eyes of a Stranger“ – Melodisch und packend zugleich. Einer der unterschätzten Tracks des Albums.

„Lord of the Flies“ – Episch, treibend und mit großartigen Soli versehen. Ein Song, der die düstere Seite von Lizzy Borden offenbart.

„Voyeur (I’m Watching You)“ – Provokant, lasziv und heavy zugleich. Typisch Lizzy Borden: mit Augenzwinkern, aber musikalisch knallhart.

„Visions“ – Das Finale. Atmosphärisch, düster, mit einem gewaltigen Spannungsbogen. Der perfekte Schlusspunkt für dieses Metal-Drama.

Besetzung

  • Lizzy Borden – Gesang

  • Gene Allen – Gitarre

  • Joe Holmes – Gitarre (später bei Ozzy Osbourne & David Lee Roth)

  • Mike Davis – Bass

  • Joey Scott Harges – Schlagzeug

Produktion: Max Norman
Mastering: Bob Ludwig

Trackliste (Deutsche CD-Version)

  1. Me Against the World – 5:03

  2. Shock – 4:35

  3. Outcast – 4:21

  4. Den of Thieves – 3:48

  5. Visual Lies – 4:05

  6. Eyes of a Stranger – 4:27

  7. Lord of the Flies – 5:41

  8. Voyeur (I’m Watching You) – 4:32

  9. Visions – 5:24

Bonus der Remaster-CD: Demos von Me Against the World, Lord of the Flies und Visual Lies.

Fazit

Visual Lies ist Heavy Metal in Perfektion: melodisch, theatralisch, bissig – und ein Paradebeispiel dafür, dass die Grenze zwischen Glam und klassischem Metal verschwimmen kann. Für mich ein absolutes Kultalbum, das ich niemals mehr aus meiner Sammlung streichen möchte.


Jetzt seid ihr dran!

 

Welcher Song von Visual Lies ist euer Favorit? Seid ihr Team „Me Against the World“, liebt ihr die düsteren Vibes von „Lord of the Flies“ oder steht ihr voll auf den theatralischen Titeltrack „Visual Lies“?
Schreibt es mir in die Kommentare – ich bin gespannt auf eure Erinnerungen!

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