
Shark Island – Law of the Order (1989)
Text ©Ritchie Newton
Manchmal sind es genau die Zufallskäufe, die einen umhauen – so war es bei Law of the Order. Ich griff zu, legte die Scheibe auf und wurde sofort weggeblasen. Kein überproduzierter Plastik-Sound, sondern ehrlicher, solider Melodic Hardrock mit einem Drumsound, der wie eine Dampfwalze durch die Songs rollt. Dieses Album hat etwas Eigenes – kantig, melodisch, mit dem gewissen Hollywood-Sleaze-Flair.
Shark Island stammten aus Los Angeles und galten dort schon in den frühen Achtzigern als die Club-Band, die im legendären Gazzarri’s den Ton angaben. Kein Wunder, dass sie als „L.A.’s best kept secret“ bezeichnet wurden. Sänger Richard Black hatte eine charismatische Ausstrahlung, die ihn von vielen anderen Frontmännern der Ära abhob – kein Gekreische, sondern Rock’n’Roll-Attitüde pur.
Besetzung auf dem Album:
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Richard Black – Gesang
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Spencer Sercombe – Gitarre, Backing Vocals
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Chris Heilmann – Bass
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Walt Woodward III – Schlagzeug
Tracklist (deutsche CD 1989, Epic/Sony):
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Paris Calling
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Shake for Me
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Somebody’s Falling
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Bad for Each Other
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Passion to Ashes
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Spellbound
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Get Some Strange
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Dangerous
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Ready or Not
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The Chain (Fleetwood Mac Cover)
Song für Song
1. Paris Calling
Ein Opener wie ein Donnerschlag! Der Track startet mit einem coolen Gitarrenriff, bevor Richard Black mit seiner charismatischen Stimme einsetzt. Der Refrain ist ein Ohrwurm, der sofort hängen
bleibt, fast hymnisch. Kein Wunder, dass dieser Song das Aushängeschild des Albums wurde.
2. Shake for Me
Rotziger, dreckiger Hardrock – genau das, was man vom Sunset Strip erwartet. Grooviges Riffing, die Drums knallen wie Peitschenhiebe. Man spürt den Schweiß der Clubs in L.A.
3. Somebody’s Falling
Hier zeigen Shark Island ihre melodische Seite. Eine starke, gefühlvolle Nummer, die keine klassische Ballade ist, aber viel Atmosphäre hat. Richard Black überzeugt mit viel Gefühl in der Stimme.
4. Bad for Each Other
Rotzfrech, energetisch, und ein Song, der einfach nur nach vorne geht. Typischer 80er-Hardrock, der sofort in die Beine fährt.
5. Passion to Ashes
Dramatisch und voller Emotion. Ein Song mit Tiefgang, bei dem der Refrain eine enorme Spannung aufbaut. Einer der Gänsehaut-Momente des Albums.
6. Spellbound
Mystisch, dunkel angehaucht und gleichzeitig knallhart. Der Refrain hat etwas Hypnotisches – man fühlt sich wirklich „spellbound“. Die Gitarrenarbeit von Spencer Sercombe ist hier herausragend.
7. Get Some Strange
Hier wird’s richtig dreckig! Ein typischer Party-Song mit Augenzwinkern, Whiskey, Rauch und einer Portion Sleaze. Sunset Strip pur.
8. Dangerous
Treibend und kraftvoll. Der Bass von Chris Heilmann sorgt für ordentlich Druck, und der Refrain könnte locker in einem 80er-Actionfilm laufen. Ein heimlicher Hit.
9. Ready or Not
Schnell, kompromisslos, mit einer ordentlichen Portion Punk-Attitüde. Walt Woodward III knallt hier die Drums gnadenlos durch. Ein Song, der live die Hölle entfacht haben muss.
10. The Chain (Fleetwood Mac Cover)
Ein mutiger Abschluss. Die Band nahm sich den Fleetwood-Mac-Klassiker vor und machte daraus ihre ganz eigene Version. Härter, druckvoller, und doch mit Respekt vor dem Original. Eine großartige
Interpretation.
Fazit
Law of the Order ist ein Paradebeispiel für den L.A.-Hardrock der späten Achtziger: kraftvolle Vocals, donnernde Drums und jede Menge Attitüde. Shark Island hätten es verdient gehabt, viel größer zu werden. Dieses Album ist und bleibt ein verstecktes Juwel – für mich ein echter Volltreffer, den ich durch Zufall entdeckte und bis heute liebe.
Kurzfazit:
Ein Geheimtipp aus Hollywood – melodischer Hardrock mit roher Energie, Charisma und einem Killer-Drumsound. Wer auf den klassischen Sunset-Strip-Sound steht, kommt an diesem Album nicht vorbei.
Und jetzt seid ihr dran: Kennt ihr Law of the Order von Shark Island? Welcher Song ist euer Favorit? Schreibt es mir in die Kommentare – ich bin gespannt auf eure Meinungen!
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