ALBUM REVIEW | ZZ TOP | ELIMINATOR

ZZ TOP – Eliminator (1983)

Text ©Ritchie Newton

 

„Gimme All Your Lovin’, Gimme All Your Groove!“
Ein Album, das die Blues-Rocker aus Texas endgültig zu MTV-Superstars machte – Eliminator war nicht einfach nur ein Hit, es war ein Gamechanger. Und für mich ganz persönlich: der Moment, in dem ich ZZ Top plötzlich richtig geil fand.

Ich mochte schon vorher die rohen, staubigen Boogies wie „La Grange“ oder „Tush“, aber dieser Mix aus staubtrockenem Texas-Groove, Synthie-Slickness und futuristischen Music Videos? Das war wie ein heißer Chevy mit Turbolader: klassisch gebaut, aber mit einem Sound, der aus der Zukunft kam.

Die Geschichte hinter dem Album

Nach dem eher verhaltenen Erfolg von El Loco (1981) entschieden sich ZZ Top – bestehend aus Billy Gibbons (Gitarre, Gesang), Dusty Hill (Bass, Gesang) und Frank Beard (Drums) – zur radikalsten Kurskorrektur ihrer Karriere. Sie integrierten Drum-Machines, Synthie-Sounds und eine Hochglanzproduktion, wie sie 1983 sonst nur Popstars auf dem Schirm hatten.
Aber der Clou: Der Groove blieb. Der Bart blieb. Der Boogie blieb. Nur eben digital aufgepimpt.

Titelliste & Track-by-Track Breakdown

  1. Gimme All Your Lovin’ – Der perfekte Opener! Synth-Groove trifft auf Slide-Gitarre. Ein Hit wie aus dem Lehrbuch, ein Dauerbrenner in jedem Stripclub und auf jeder Rockparty.

  2. Got Me Under Pressure – Fieser Groove, schnelles Tempo, rotzige Gitarre. ZZ Top zeigen, dass sie trotz Pop-Appeal keine Softies sind.

  3. Sharp Dressed ManDER Signature-Song. Männer wollten so aussehen, Frauen so tanzen. Der Rhythmus? Wie ein Cadillac auf der Überholspur.

  4. I Need You Tonight – Deutlich bluesiger. Sexy, laid-back und düster. Gibbons’ Gitarre weint, und das auf angenehm langsame Art.

  5. I Got the Six – Kurz, dreckig, dreifach geladen. Southern Rock trifft Hardrock mit Augenzwinkern – typisch Texas-Style.

  6. Legs – Der wahrscheinlich poppigste Track. Trotzdem ein Killer. Die Kombination aus schmatzendem Synth-Bass und Fuzz-Gitarre ist ein Ohrwurm mit Dauerlizenz.

  7. Thug – Ein funky Groove mit Drumcomputer-Skelett und düsterem Flair. Mutig und experimentell für ZZ Top.

  8. TV Dinners – Humorvoller Rock'n'Roll über... Tiefkühlgerichte? Ja! Und trotzdem groovt es wie Hölle.

  9. Dirty Dog – Wieder mehr Boogie-Blues, aber verpackt in moderne Klamotten. Hier erinnert Billy Gibbons wieder an seine Wurzeln.

  10. If I Could Only Flag Her Down – Rotziger Southern Rock mit einem Augenzwinkern. ZZ Top bleiben die Coolsten.

  11. Bad Girl – Der Rausschmeißer in bester Bar-Rock-Tradition. Der Song fährt wie ein alter Chevy durch die staubige Wüste – laut, hart, ungewaschen.

Besetzung:

  • Billy Gibbons – Gitarre, Gesang, Synth Programming

  • Dusty Hill – Bass, Keyboards, Gesang

  • Frank Beard – Drums, Percussion
    (plus zahlreiche elektronische Elemente, größtenteils programmiert von Gibbons selbst)

Faktencheck:

  • Veröffentlichung: 23. März 1983

  • Label: Warner Bros. Records

  • Produziert von: Bill Ham

  • Verkaufszahlen weltweit: über 10 Millionen

  • Besonderes: Drei der Songs bekamen kultige MTV-Videos mit heißen Mädels und dem roten Ford Coupé „Eliminator“

  • Platzierungen:

    • USA: Platz 9 der Billboard 200

    • UK: Platz 3

    • Deutschland: Top 20

    • 1983/84 in über 10 Ländern in den Charts

Fazit:

Mit Eliminator enterten ZZ Top die Champions League des Rock – mit Vollbart, V8-Motoren und Synthesizern bewaffnet. Für mich war dieses Album ein Volltreffer – modern, aber nicht glattgebügelt. Cool, aber nicht kalt. Ein texanisches Statement mit weltweitem Echo.

 

Und jetzt seid ihr dran, Rockheads!
Was war euer erster ZZ Top Moment? Welcher Song hat euch die Gläser von der Nase gefegt?
Schreibt’s in die Kommentare – Let’s Boogie!

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