
AXEL RUDI PELL– Nasty Reputation (1991)
Text © Ritchie Newton
1991 war für mich ein Jahr voller musikalischer Entdeckungen, doch Nasty Reputation von Axel Rudi Pell war eines der absoluten Highlights. Das Cover – düster, gefährlich, mit einer fauchenden Schlange, die sich bedrohlich um einen metallenen Totenschädel mit Helm windet – schrie förmlich: Kauf mich! Und ich wurde nicht enttäuscht.
Nach seinem Debüt Wild Obsession war klar: Axel Rudi Pell hatte Großes vor. Doch Nasty Reputation war ein ganz anderer Schritt – klarer, fokussierter, internationaler. Vor allem wegen Rob Rock am Mikrofon. Der US-Sänger brachte Weltklasse mit und verlieh jedem Song eine Intensität, die man einfach nicht ignorieren konnte.
Hier eine Besprechung aller Songs:
1. I Will Survive
Ein furioser Auftakt! Aggressiv, melodisch und mit einem Refrain, der sich sofort festsetzt. Ein echtes Statement: Axel ist da – und er bleibt.
2. Nasty Reputation
Der Titeltrack – düster, schwer, fast schon episch. Die Gitarrenarbeit ist präzise wie ein Skalpell, der Groove zähflüssig und mächtig.
3. Fighting the Law
Ein absoluter Midtempo-Banger. Rob Rock schreit förmlich seine Wut in die Welt, und die Band legt einen massiven Teppich aus Stahlriffs unter seine Stimme.
4. Wanted Man
Ein stampfender Song mit einer eingängigen Hookline – leicht sleazig, dabei aber immer melodisch. Für mich einer der stärksten Tracks auf dem Album.
5. When a Blind Man Cries
Ein mutiges Deep-Purple-Cover – und Axel verneigt sich hier ganz klar vor Ritchie Blackmore. Feinfühlig, melancholisch, mit großartigem Solo.
6. Land of the Giants
Hier wird’s episch. Ein hymnischer Refrain, ein treibender Rhythmus – perfekt zum Headbangen. Der Song klingt wie für große Bühnen geschrieben.
7. Fire on the Horizon
Schneller, aggressiver Track mit fantastischen Gitarrenlicks. Rob Rock singt mit einer schneidenden Präzision – reines Dynamit.
8. Warrior
Ein klassischer Pell-Song – majestätisch, mit Pathos und starker Melodie. Thematisch ganz klar: Kämpfen, nicht aufgeben, niemals knien.
9. Unchain the Thunder
Ein kraftvoller Track zum Abschluss. Temporeich, mit starker Gitarrenarbeit und einem epischen Refrain – ein würdiger Rausschmeißer für ein grandioses Album.
Die Produktion ist für 1991 erstaunlich klar und druckvoll. Nichts klingt überladen, aber alles sitzt. Die Songs sind hart, melodisch und zeigen bereits die typische Handschrift von Axel Rudi Pell: neoklassische Einflüsse, große Gitarrensoli und emotionale Tiefe.
Nasty Reputation war der Startschuss für eine unglaubliche Karriere, in der Axel Rudi Pell nie vom Weg abkam. Kein Mainstream, kein Ausverkauf – nur ehrlicher, epischer Hardrock.
Jetzt seid ihr dran, Metalheads:
Was haltet ihr von Nasty Reputation?
Welcher Song ist euer Favorit?
Und wie steht ihr zu Rob Rock als einmaligem Sänger bei Pell?
Diskutiert mit, teilt eure Erinnerungen – lasst uns gemeinsam diese Hard ’n’ Heavy Memories feiern!
Let the thunder roll!

Kommentar schreiben