ALBUM REVIEW | VANDENBERG | DEBUT

Vandenberg – Vandenberg (1982)

Text © Ritchie Newton


Ein Donnerschlag aus den Niederlanden!

Man schreibt das Jahr 1982. Ich schlendere durch den Plattenladen meines Vertrauens in Straubing, immer auf der Jagd nach dem nächsten Hardrock-Juwel. Und dann: Boom! Da ist es. Dieses Cover! Ein riesiges, einprägsames Logo – Vandenberg. Noch nie gehört. Aber irgendwas sagte mir: Ritchie, das Teil musst du dir reinziehen!

Ich bitte den Verkäufer – der Typ war ein echter Musikliebhaber – das Vinyl aufzulegen. Ich schnapp mir die Kopfhörer, die ausnahmsweise mal richtig guten Sound lieferten, und sag ihm: Mach laut. Ganz laut!
Dann beginnt es…

„Your Love Is in Vain“.
Meine Güte, was für ein Einstieg! Dieser Song zündet wie ein Turbo. Mit einem riffgewaltigen Einstieg und Bert Heerinks emotionalem Gesang wird sofort deutlich: Hier geht’s nicht um halbe Sachen. Eingängig, melodisch und trotzdem mit der nötigen Härte – ein echter Ohrwurm und bis heute einer der Signature-Songs der Band. Hymnisch!

Es geht direkt weiter mit „Back on My Feet“, einer echten Kampfansage. Hier dominiert ein pumpender Bass, treibendes Drumming und wieder einmal eine brillante Gitarrenarbeit von Adrian. Der Refrain bleibt hängen wie Kaugummi unter der Bühne nach ’nem Clubgig – aber im besten Sinne! Ein Song über’s Wiederaufstehen – genau unser Ding.

„Wait“ ist kein Ballädchen, sondern ein Midtempo-Kracher mit dramatischem Aufbau. Die Gitarrenmelodien schlängeln sich elegant durch den Song, und die Band zeigt ihr Gespür für Dynamik. Klasse Arrangement, das live garantiert zündet.

Dann kommt der Moment aller Momente: „Burning Heart“.
Dieser Song ist pure Emotion. Eine der schönsten Hardrock-Balladen der 80er, ohne Kitsch, dafür mit echter Tiefe. Adrians Gitarrensolo? Zum Niederknien. Bert Heerinks Stimme trägt Schmerz, Sehnsucht und Stärke gleichzeitig. Jeder Ton ein Stich ins Herz – aber ein süßer! Wenn dieser Song nicht berührt, ist man aus Stein.

Doch Vandenberg zeigen auch, dass sie ordentlich Gas geben können. „Ready for You“ ist ein klassischer Up-Tempo-Rocker mit stadiontauglichem Refrain. Da wird das Luftgitarrenspiel zur Pflicht! Pure Spielfreude, gnadenlos tight – der Soundtrack für die nächste Autofahrt auf der Überholspur.

Mit „Too Late“ kommt ein Song mit bittersüßem Flair. Melodisch stark, mit nachdenklicher Grundstimmung, aber nie weinerlich. Adrians Gitarrenspiel ist hier besonders gefühlvoll und zeigt: Der Mann kann nicht nur shreddern, sondern auch singen – mit den Saiten!

„Nothing to Lose“ groovt rotzig durch die Boxen. Hier regiert die Coolness. Das Riff ist dreckig, der Refrain ein Faustschlag. Die Message: Nichts zu verlieren – also alles geben! Eine Hymne für jeden Underdog.

„Lost in a City“ überrascht mit düsterer Atmosphäre. Fast schon cineastisch in seiner Klangfarbe. Man fühlt sich tatsächlich wie ein Verlorener in den Straßenschluchten einer kalten Metropole. Vandenberg beweisen hier erneut ihr Gespür für Melodieführung und Storytelling.

Zum Abschluss ein echtes Finale furioso: „Out in the Streets“.
Ein Schlusstrack wie ein epischer Nachbrenner. Druckvoll, hymnisch, mit treibendem Groove. Das Solo ist ein Feuerwerk – der perfekte Abschluss für ein Debüt, das keine Gefangenen macht.


💥 Faktencheck:

Band: Vandenberg
Herkunft: Niederlande
Veröffentlichung: 1982
Label: Atco Records
Produzent: Stuart Epps
Genre: Melodic Hard Rock


🎸Besetzung:

  • Adrian Vandenberg – Gitarre, Piano, Backing Vocals

  • Bert Heerink – Gesang

  • Dick Kemper – Bass, Backing Vocals

  • Jos Zoomer – Schlagzeug, Percussion, Backing Vocals


🔥 Titelliste:

  1. Your Love Is in Vain

  2. Back on My Feet

  3. Wait

  4. Burning Heart

  5. Ready for You

  6. Too Late

  7. Nothing to Lose

  8. Lost in a City

  9. Out in the Streets


⚡Fazit:

Das Debüt von Vandenberg ist ein Meisterwerk des europäischen Hardrocks.
Gitarrenvirtuose Adrian Vandenberg spielt sich hier direkt in die Herzen der Rockgemeinde und wird später sogar bei Whitesnake landen. Doch dieses Album bleibt sein persönlicher Triumph – roh, gefühlvoll und mit einem Sound, der auch 2025 noch frisch klingt.
Jeder Song ist ein Treffer. Keine Füller, nur Killer. Für Fans von melodischem Hardrock mit Seele – ein Pflichtkauf!


 

Jetzt seid ihr dran, Rockheads!
Was bedeutet euch das Vandenberg-Debüt? Habt ihr’s damals auch entdeckt? Lieblingssongs? Erinnerungen?
Let’s keep the flame of Hard Rock burning – kommentiert und diskutiert mit mir!

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