ALBUM REVIEW | DEEP PURPLE | PERFECT STRANGERS

Text © Ritchie Newton

Deep Purple – Perfect Strangers (1984)
Das Comeback, das die Rockwelt erzittern ließ!

Es gibt Alben, die mehr sind als nur Musik – sie sind ein Statement. Perfect Strangers war genau das: das monumentale Comeback der legendären Mark II-Besetzung! Ian Gillan, Ritchie Blackmore, Jon Lord, Roger Glover und Ian Paice – diese Namen standen wieder gemeinsam im Studio. Die Sensation war perfekt!

Die Erwartungen waren astronomisch. Schließlich hatten wir es hier mit Titanen zu tun, die mit Machine Head und In Rock Rockgeschichte geschrieben hatten. Und die Frage brannte: Können sie es noch?
Die Antwort kam donnernd mit dem Opener “Knocking at Your Back Door” – ein Track, der mit seinem schmutzigen Groove und der typischen Blackmore-Gillan-Magie keine Gefangenen machte.

Und dann: “Perfect Strangers”. Ein epischer Titeltrack, der wie ein Monument aus den Boxen stampft. Dunkel, majestätisch, mit einem der ikonischsten Keyboard-Riffs, das Jon Lord je geschrieben hat. Dieser Song war nicht nur ein Highlight des Albums – er wurde zur Hymne einer neuen Purple-Generation.

Weitere Glanzlichter?
“Gypsy’s Kiss” – für mich einer der unterschätztesten Tracks der Bandgeschichte! Funkig, verspielt, mit einer Energie, als wäre kein Tag vergangen seit 1972.
Auch “Nobody’s Home” oder “Mean Streak” zeigen: Deep Purple sind zurück – bissig, rockig, frisch!

Zwar folgte 1987 noch The House of Blue Light, das zwar einige starke Momente hatte, aber nicht mehr ganz an die Magie von Perfect Strangers heranreichte.

Dann – das letzte Aufbäumen mit Blackmore kam 1993 mit The Battle Rages On. Auch hier blitzte die alte Magie noch einmal auf, doch die Spannungen waren zu groß. Der Abgang von Ritchie war unausweichlich.

Was folgte, war für mich... ein Bruch. Mit Steve Morse kam ein echter Saitenvirtuose, aber der alte Soul, dieses unverkennbare Blackmore-Feeling, fehlte mir persönlich. Simon McBride, der neue Mann an der Gitarre, bringt nun wieder genau diesen Vibe zurück, den ich seit Jahren vermisst hatte – roh, bluesig, organisch!

Aber hey – das ist Rock ’n’ Roll, das ist Geschmackssache.

Was meint ihr, Purple-Fans da draußen?
Seid ihr im Team Blackmore, feiert ihr den modernen Stil von Steve Morse – oder seid ihr begeistert vom frischen Wind durch Simon McBride?
Kommentiert, diskutiert, erzählt eure Erinnerungen an Perfect Strangers – das Album, das bewiesen hat: Legenden sterben nie!


Fakten:

  • Erscheinungsjahr: 29. Oktober 1984

  • Label: Polydor / Mercury

  • Produziert von: Roger Glover & Deep Purple

Besetzung (Mark II):

  • Ian Gillan – Gesang

  • Ritchie Blackmore – Gitarre

  • Jon Lord – Hammond-Orgel, Keyboards

  • Roger Glover – Bass

  • Ian Paice – Schlagzeug


Trackliste (Original-LP):

  1. Knocking at Your Back Door

  2. Under the Gun

  3. Nobody’s Home

  4. Mean Streak

  5. Perfect Strangers

  6. A Gypsy’s Kiss

  7. Wasted Sunsets

  8. Hungry Daze

  9.  Not Responsible – Ein treibender, düsterer Hardrocker.

  10.  Son of Alerik (Instrumental) – Ein episches, atmosphärisches Gitarrenstück mit mystischem Flair. Blackmore brilliert hier ohne Worte, getragen von Lords majestätischem Keyboard-Spiel. 


Ein Album wie ein Phönix aus der Asche. Und für viele – mich eingeschlossen – das letzte große Meisterwerk in Mark II-Magie.


 

 

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