ALBUM REVIEW | WHITE LION | PRIDE

WHITE LION – PRIDE (1987)

Text © Ritchie Newton

 

Kaum ein Album hat sich so tief in meine Gehörgänge gebrannt wie dieses Meisterwerk: PRIDE von WHITE LION – ein glühend heißes Stück Melodic Hardrock-Geschichte, das mich wochenlang in seinen Bann zog und den Plattenteller förmlich zerschmolz!

Was Frontmann Mike Tramp hier mit seiner kratzig-charismatischen Stimme abliefert, ist schlichtweg Gänsehaut pur – ehrlich, rau, emotional. Und dann ist da Vito Bratta, dieses Gitarrenwunder, dieser Virtuose mit der Präzision eines Chirurgen und dem Gefühl eines Poeten. Seine Soli? Nicht von dieser Welt!

Der Opener "Hungry" reißt einem förmlich den Schädel weg – ein aggressiver, energiegeladener Kracher mit Ohrwurm-Refrain. Hier wird klargemacht: Diese Band ist hungrig auf Erfolg – und das hört man mit jeder Note.

"Lonely Nights" folgt mit bittersüßer Melancholie, eingebettet in schimmernde Gitarrenriffs. Ein Song über Einsamkeit, aber mit dieser typischen 80s-Leichtigkeit, die selbst den Herzschmerz tanzbar macht.

"Don't Give Up" ist eine Hymne des Durchhaltewillens – kraftvoll, motivierend, mit einem Refrain, der einen förmlich aufrichtet. Stadionrock mit Seele!

"Sweet Little Loving" bringt den Rock'n'Roll-Sex-Appeal ins Spiel – rotzig, flirty, voller Energie. Vito Brattas Gitarrenspiel hier ist schlicht eine Lehrstunde in Sachen Coolness.

"Lady of the Valley" ist ein episches Meisterwerk. Über sechs Minuten pure Atmosphäre, ein Wechselspiel aus Licht und Schatten, mystisch und dramatisch – eine Ballade mit Wucht und Tiefgang.

"Wait" – was für ein Hit! Diese Nummer brachte White Lion auf MTV in Heavy Rotation. Der Refrain fräst sich ins Hirn, das Solo ist ein Gedicht. Wer diesen Song nicht kennt, hat die 80er verpasst.

"All You Need Is Rock 'n' Roll" ist der rebellische Aufschrei aller Rockfans – laut, direkt und unmissverständlich. Ein Song, der sich anfühlt wie ein Gitarrenmanifest.

"Tell Me" bringt Melodie und Power unter einen Hut – mit eingängigen Vocals und einem Refrain, der direkt in die Seele zielt. Ein typischer White-Lion-Stampfer mit Klasse.

 

"All Join Our Hands" ist eine Hymne der Einheit. Rock mit Message – etwas Pathos, aber niemals kitschig. Genau das richtige Maß zwischen Idealismus und Energie.

"When the Children Cry" – diese Ballade hat Musikgeschichte geschrieben. Kein Bombast, keine Show – nur eine akustische Gitarre, Mike Tramps Stimme, wundervoll eingesetzte Streicher und ein zartes Cello, das sich wie ein Seufzer durch die Melodie zieht. Eine Botschaft, die unter die Haut geht.


Ich hatte das große Glück, WHITE LION damals live in München zu sehen – und was soll ich sagen? Mike Tramp war eine Naturgewalt, Vito Bratta eine Offenbarung. Die Band spielte mit einer Energie und Leidenschaft, die man einfach erlebt haben musste. Es war nicht nur ein Konzert – es war eine Offenbarung in Sachen Melodic Rock!


Fakten zum Album:

  • Titel: Pride

  • Veröffentlichung: 21. Juni 1987

  • Label: Atlantic Records

  • Produzent: Michael Wagener

Besetzung:

  • Mike Tramp – Gesang

  • Vito Bratta – Gitarre

  • James LoMenzo – Bass

  • Greg D'Angelo – Schlagzeug

Tracklist:

  1. Hungry

  2. Lonely Nights

  3. Don't Give Up

  4. Sweet Little Loving

  5. Lady of the Valley

  6. Wait

  7. All You Need Is Rock 'n' Roll

  8. Tell Me

  9. All Join Our Hands

  10. When the Children Cry


WHITE LIONs Pride ist kein Album – es ist ein Statement. Eine Zeitreise in die goldene Ära des Hardrocks, ein Manifest melodischer Power und emotionaler Tiefe. Für mich: Ein ewiger Klassiker. Punkt.

 

Jetzt seid ihr dran:
Was bedeutet euch dieses Album? Welcher Song hat euch am meisten berührt? Habt ihr WHITE LION jemals live gesehen?
Schreibt mir eure Erinnerungen und Gefühle zu Pride in die Kommentare oder per Nachricht. Let’s keep the fire burning!

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