
Guns N’ Roses – Appetite for Destruction (1987)
Text ©Ritchie Newton
Es gibt diese magischen Momente, die dein Leben verändern – meiner fand in einem dunklen Kinosaal in Straubing statt. Ich saß beim Abspann eines Clint-Eastwood-Klassikers, Dirty Harry, als es plötzlich passierte: ein Riff wie eine geladene Waffe, ein Schrei wie ein Raubtier auf Beutezug – Welcome to the Jungle.
Ich erstarrte. Der Saal leerte sich, doch ich blieb wie versteinert sitzen, wollte wissen, fühlen,
verstehen, wer zur Hölle diese Band war, die gerade meine musikalische Welt sprengte. Dann erschien auf
der Leinwand:
Welcome to the Jungle – Guns N’ Roses
Noch am selben Tag stürmte ich den Plattenladen – Ziel: ein einziges Album. Appetite for Destruction. Und was ich da auf den Plattenteller legte, war kein Rock-Album – das war ein verdammter Straßenkampf auf Vinyl.
Warum dieses Album?
Weil es roh war. Weil es gefährlich klang. Weil es sich nicht anbiederte, sondern dir mit Stahlkappenschuhen direkt in die Fresse trat. Slashs Gitarrenarbeit war purer Sleaze, Duffs Bass wummerte wie ein geplatztes Großstadt-Herz, und Axl? Dieser Typ war kein Sänger – er war ein Orkan in Menschengestalt.
Und live? Ich sah sie in der Münchner Olympiahalle – ein Abrisskommando auf Speed. Kein Schnickschnack. Kein Chichi. Nur Schweiß, Wahnsinn und pure Energie.
Besetzung (Classic Line-Up):
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Axl Rose – Vocals
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Slash – Lead Guitar
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Izzy Stradlin – Rhythm Guitar
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Duff McKagan – Bass
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Steven Adler – Drums
Tracklist:
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Welcome to the Jungle – Der Urknall. Ein Song wie ein heißer Faustschlag in die Magengegend.
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It’s So Easy – Arroganz und Aggression in Perfektion.
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Nightrain – Eine Hommage an billigen Wein und verdammte Nächte.
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Out Ta Get Me – Hymne für Rebellen auf der Flucht.
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Mr. Brownstone – Subtil, aber dreckig – Heroin auf dem Dancefloor.
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Paradise City – Der Kontrast zwischen Idylle und Apokalypse.
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My Michelle – Ballade? Von wegen – ein Drama in Moll.
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Think About You – Punkig und bittersüß.
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Sweet Child O’ Mine – Die schönste Hook der Hardrock-Geschichte.
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You’re Crazy – Raserei im Rock-Gewand.
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Anything Goes – Sex, Drugs & Rock'n'Roll – ungefiltert.
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Rocket Queen – Erotik, Eskalation, Erlösung – episch.
Fazit:
Appetite for Destruction war kein Debüt – es war ein Verdammungsurteil für alle Weichspüler-Bands. Dieses Album hat das Ende der Glam-Ära eingeläutet und der Straße eine Stimme gegeben. Guns N’ Roses waren dreckig, ehrlich, unberechenbar – und verdammt nochmal das, was Rock’n’Roll sein sollte.
Jetzt seid ihr dran, Metalheads!
Wo habt ihr das erste Mal Welcome to the Jungle gehört? Welche Erinnerungen habt ihr an Appetite for
Destruction?
Und Hand aufs Herz – war das der letzte echte Rock’n’Roll-Ausraster einer Ära?
Let’s talk!

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