
Skid Row – Skid Row (1989)
Text © Ritchie Newton
Ein Debütalbum wie eine Abrissbirne, die mit voller Wucht durch die weichgespülte Hardrock-Landschaft der späten Achtziger jagte. Hier war nichts glatt, nichts angepasst – Skid Row waren laut, wild und voller ungebändigter Energie. Und mittendrin ein junger Kerl mit einer Stimme, die Häuser einstürzen ließ: Sebastian Bach.
Sebastian Bach – Der Löwe im Sleazepelz
Als ich dieses Album zum ersten Mal hörte, war mir sofort klar: Das ist kein gewöhnlicher Sänger. Das ist ein verdammter Frontgott. Sebastian Bach, dieser Metal-Derwisch mit der Löwenmähne, war eine Erscheinung. Seine Outfits? Lederhosen und Cowboy-Boots. Sein Auftreten? Eine Mischung aus Broadway-Star und Straßenschläger. Und seine Stimme? Eine Naturgewalt.
Fun Fact: Im neuesten Solo-Video von Sebastian Bach spielt tatsächlich wieder Original-Drummer Rob Affuso mit. Ob das ein Fingerzeig in Richtung Reunion ist?
Live am 16. Oktober 1989 – Die totale Eskalation
Ich hatte das Glück, ihn live zu sehen – und was soll ich sagen: Alles, was er auf Platte versprach, lieferte er live noch heftiger ab. Das war keine Show – das war pure Leidenschaft, Schweiß, Stimme und Rock’n’Roll ohne Kompromisse.
Dann kam: Slave to the Grind
1991 folgte das zweite Album Slave to the Grind. Härter, aggressiver, düsterer. Songs wie „Monkey Business“, „The Threat“, „Wasted Time“ oder der Titeltrack waren absolute Bretter. Die Band hatte sich weiterentwickelt und zeigte, dass sie nicht nur für Glam, sondern auch für Metal taugt.
Aber – und das ist meine persönliche Meinung – so stark Slave to the Grind auch ist, das Debüt war für mich unschlagbar. Es hatte mehr Seele, mehr Hymnen, mehr Wildheit. Songs wie „18 and Life“, „Youth Gone Wild“ oder „I Remember You“ wurden nicht nur Hits – sie wurden Teil meines Lebens.
Besetzung 1989
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Sebastian Bach – Gesang
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Dave “The Snake” Sabo – Gitarre
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Scotti Hill – Gitarre
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Rachel Bolan – Bass
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Rob Affuso – Schlagzeug
Track-by-Track – Skid Row (1989)
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Big Guns – Dreckiger Opener mit Gitarrenfeuerwerk
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Sweet Little Sister – Sleaze-Charme trifft auf Stadionrock
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Can't Stand the Heartache – Emotional, rotzig, mitreißend
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Piece of Me – Kurzer, wütender Nackenschlag
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18 and Life – Die große Ballade mit düsterer Story
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Rattlesnake Shake – Der Soundtrack für wilde Nächte
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Youth Gone Wild – Die Hymne aller Rebellen
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Here I Am – Eingängig, kraftvoll, ein Live-Brecher
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Makin' a Mess – Chaotisch, laut, ehrlich
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I Remember You – Eine Powerballade für die Ewigkeit
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Midnight/Tornado – Düsteres Finale mit Gänsehaut
Produktion und Fakten
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Produzent: Michael Wagener
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Label: Atlantic Records
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Veröffentlichung: 24. Januar 1989
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Verkaufszahlen: Über 5 Millionen in den USA
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Genre: Sleaze Rock / Heavy Hardrock
Fazit
Skid Row war roh, kompromisslos und voller ikonischer Songs. Ein Manifest des rebellischen Hardrock, das mich vom ersten Ton an mitgerissen hat. Slave to the Grind war technisch stärker, härter – aber das Debüt hatte die ungeschliffene Magie, die man nicht wiederholen kann.
Jetzt seid ihr dran
Was meint ihr, Metalheads:
Welches Album feiert ihr mehr – das Debüt oder Slave to the Grind?
Welcher Song ist für euch der Inbegriff von Skid Row?
Würdet ihr eine Reunion im Original-Line-up feiern – oder lieber die Erinnerung bewahren?
Diskutiert mit – und lasst die glorreichen Tage des Hardrock noch einmal aufleben.

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