ALBUM REVIEW | QUEENSRYCHE | OPERATION MINDCRIME

Queensrÿche – Operation: Mindcrime

Text & Story © Ritchie Newton

 

Wir sind mittlerweile bei Part 23 angekommen und ich glaube, man kann langsam aber sicher erkennen, dass für mich als erstes der Sänger und dann schon gleich der Gitarrist am wichtigsten sind – aber vor allem: es muss melodisch sein.

Auch wenn mich The Warning schon begeisterte, das Album Operation: Mindcrime haute mir den Schusser von der Platte. Wieder hatte ich wohlgemerkt einen neuen Sänger entdeckt, der anders klang als alle anderen – und das war Mister Geoff Tate.

Obwohl ich nicht gerade der große Fan von Prog Metal bin – diese Band war anders, hier waren Spezialisten am Werk. Als ich mir heute das ganze Album nochmals reinzog, wurde ich sofort wieder in die für mich beste und aufregendste Zeit meines Lebens zurück katapultiert, und dafür danke ich Bands wie zum Beispiel Queensrÿche.


Besetzung (Line-up 1988):

  • Geoff Tate – Vocals, Keyboards

  • Chris DeGarmo – Gitarre, Backing Vocals

  • Michael Wilton – Gitarre

  • Eddie Jackson – Bass, Backing Vocals

  • Scott Rockenfield – Drums, Percussion

  • Pamela Moore – Stimme von "Sister Mary"


Titelliste – Track by Track zum Wahnsinn:

  1. I Remember Now
    Das düstere Spoken-Word-Intro. Hier beginnt das Drama: Nikki erinnert sich…

  2. Anarchy–X
    Instrumentaler Aufgalopp mit revolutionärem Sound, militärisch-treibend und bedrohlich.

  3. Revolution Calling
    Der erste richtige Knaller. Eine Hymne gegen das korrupte System. Geoff Tate in Hochform.

  4. Operation: Mindcrime
    Der Titeltrack – Nikki wird zum Werkzeug in einer Verschwörung. Intensiv, komplex, packend.

  5. Speak
    Der Sound wird rauer, das Tempo zieht an. Aufruf zur Rebellion, klanglich wie textlich.

  6. Spreading the Disease
    Sister Mary wird eingeführt. Der Song geht direkt unter die Haut – düster und dramatisch.

  7. The Mission
    Einer der epischsten Songs. Tief emotional, musikalisch vielschichtig.

  8. Suite Sister Mary
    Das Herzstück. Über 10 Minuten Metal-Oper. Geoff Tate und Pamela Moore liefern Gänsehaut-Dialoge.

  9. The Needle Lies
    Aggressiv, schnell, hart – Nikki zerbricht. Das Gift der Kontrolle fließt durch seine Adern.

  10. Electric Requiem
    Zwischenspiel: Mary ist tot. Der Klang ist kalt, verlassen – perfekt inszenierter Schockmoment.

  11. Breaking the Silence
    Nikki beginnt aufzuwachen. Melodisch und voller Schmerz – ein Highlight.

  12. I Don't Believe in Love
    Die große Metal-Ballade des Albums. Tieftraurig, aber heavy – Queensrÿche-typisch grandios.

  13. Waiting for 22
    Kurzes Gitarrenintermezzo, mystisch und melancholisch. Die Ruhe vor dem Sturm.

  14. My Empty Room
    Letzte Erkenntnisse – Nikki ist am Ende. Dunkel, langsam, schwer.

  15. Eyes of a Stranger
    Das große Finale. Der bekannteste Song des Albums. Episch, emotional, unvergesslich.


Fakten & Hintergründe:

  • Erscheinungsdatum: 3. Mai 1988

  • Label: EMI America

  • Produziert von: Peter Collins (u. a. Rush)

  • Konzept: Politische Manipulation, Drogen, Gehirnwäsche, Mord und Revolution – erzählt aus der Perspektive des desillusionierten Protagonisten „Nikki“

  • Kommerzieller Erfolg:

    • Eyes of a Stranger und I Don't Believe in Love liefen auf MTV rauf und runter

    • Das Album erreichte Goldstatus in den USA und wurde später mit Platin ausgezeichnet


Review – Warum dieses Album ein Monument ist:

"Operation: Mindcrime" ist kein einfaches Album – es ist ein progressives Manifest. Es mischt Metal, Theater und politische Message. Suite Sister Mary ist mit über 10 Minuten eine Oper für sich, ein Duett aus Himmel und Hölle. Die Übergänge zwischen den Songs sind fließend, alles wirkt wie ein einziger Film – ein düsteres Musikdrama.

Was das Ganze so besonders macht: Trotz des komplexen Themas und der anspruchsvollen Strukturen verliert das Album nie seine Melodien, Hooklines und Eingängigkeit. Jeder Song könnte auch einzeln bestehen – doch gemeinsam entfalten sie ihre wahre Wucht.


Fazit – Mindcrime? Nein, Masterpiece

Für mich gehört Operation: Mindcrime zu den Top 5 Konzeptalben aller Zeiten – irgendwo zwischen Pink Floyds The Wall und Savatages Streets. Die Band war auf dem Zenit ihrer Kreativität und hat ein Denkmal erschaffen, das bis heute Künstler inspiriert und Hörer elektrisiert.

Wer dieses Album nicht kennt, hat ein Stück Musikgeschichte verpasst. Und wer es kennt, wird es nie vergessen.


Frage an die Metalheads da draußen:

Was bedeutet Operation: Mindcrime für euch?
War es für euch auch mehr als ein Album – vielleicht sogar ein musikalisches Erwachen?
Habt ihr Geoff Tate mal live in dieser Rolle erlebt?
Und welches Konzeptalbum hat euch ähnlich geflasht?

 

Let the revolution continue
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