
Pretty Maids – Future World (1987)
„Welcome… to a future world!“ – dieser Schrei brannte sich in mein Gedächtnis wie ein glühender Stempel. Was die dänischen Melodic-Hardrocker Pretty Maids mit Future World ablieferten, war nichts weniger als ein Meilenstein. Eine perfekte Verschmelzung von melodischer Eingängigkeit und metallischer Härte, getragen von der powervollen Stimme eines Mannes, der nie zu den lautesten der Szene gehörte, aber zu den eindrucksvollsten – Ronnie Atkins.
Rückblick mit Gänsehaut
Natürlich gab es schon davor Songs mit geilen Keyboard-Intros, aber als Future World durch die Lautsprecher schallte, war sofort klar: Das hier ist anders. Das war die Zukunft. Die Energie, die Atmosphäre, dieser Mix aus Synthie-Teppichen und sägenden Gitarrenriffs – das war Stoff für die Ewigkeit. Ich erinnere mich noch genau an die durchgetanzten Nächte in den Rockkneipen meiner Jugend, wenn dieser Song lief. Die ersten Töne – und alles stand Kopf.
In Discos, Kneipen und Partys wurde zu Future World gebangt, gelacht, gelebt. Der Song war Soundtrack ganzer Nächte, durchzechter Gespräche und legendärer Abende. Ein Lebensgefühl wurde geboren.
Ein persönliches Kapitel: Das Interview mit Ronnie Atkins
Im Dezember 2021 hatte ich die Ehre, Ronnie Atkins persönlich zu interviewen. Es war kein gewöhnliches Gespräch – es war zutiefst bewegend. Ronnie sprach offen über seine Krebsdiagnose im vierten Stadium. Kein Selbstmitleid, kein Pathos – nur Stärke, Realismus und eine spürbare Liebe zur Musik. Dass er heute noch lebt, auftritt und singt, ist ein Geschenk für uns alle. Dieser Mann ist ein Kämpfer, ein Überlebender – und ein echter Rocker.
Album-Fakten
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Titel: Future World
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Veröffentlichung: 20. April 1987
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Label: CBS / Columbia
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Produzent: Eddie Kramer (zunächst), später Flemming Rasmussen
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Genre: Melodic Heavy Metal, Hard Rock
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Herkunftsland: Dänemark
Besetzung auf dem Album
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Ronnie Atkins – Gesang
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Ken Hammer – Leadgitarre
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Alan Owen – Keyboards
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Phil Moorhead – Schlagzeug
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Allan Delong – Bass
Tracklist
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Future World – Der hymnische Opener mit Science-Fiction-Flair
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We Came to Rock – Rock’n’Roll-Attitüde trifft Metal-Power
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Love Games – Melodischer Hardrock mit Ohrwurmcharakter
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Yellow Rain – Dramatische Ballade mit Gänsehautfaktor
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Loud ‘N’ Proud – Geradliniger Rocksong mit Mitsingrefrain
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Rodeo – Uptempo-Nummer mit Western-Flair
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Needles in the Dark – Härter, dunkler, mit starker Gitarrenarbeit
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Eye of the Storm – Halb Ballade, halb Epos – intensiv
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Long Way to Go – Der perfekte Abschluss – melancholisch und kraftvoll
Funfact
Ursprünglich wurde das Album von Eddie Kramer produziert, doch die Band war mit dem Ergebnis unzufrieden. Kurz entschlossen holte man Flemming Rasmussen ins Boot, der zuvor Metallica produziert hatte. Ein riskanter, aber letztlich genialer Schachzug. Das Resultat: Ein Album, das bis heute strahlt.
Fazit
Future World ist weit mehr als ein solides Album der Achtziger. Es ist ein Statement. Es ist der Beweis, dass Melodic Metal auch aus Europa mit absoluter Weltklasse bestehen kann. Kraftvoll, emotional, eingängig – ein Album, das man nicht nur hört, sondern erlebt. Für mich ein Fixstern am musikalischen Nachthimmel meiner Jugend.
Und jetzt ihr, Metalheads:
Was bedeutet Future World für euch?
Habt ihr Pretty Maids jemals live erlebt?
Was ist euer Lieblingssong auf diesem Klassiker?
Ich freue mich auf eure Geschichten, eure Erinnerungen – und euren ganz persönlichen Blick in diese fantastische Klangwelt.

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