ALBUM REVIEW | JUDAS PRIEST | DEFENDERS OF THE FAITH

Judas Priest – Defenders of the Faith (1984)

 

Ein Bollwerk aus britischem Stahl. Eine Hymne auf Freiheit, Geschwindigkeit und Unbeugsamkeit.

 

Dieses Review hat mich Nerven gekostet – denn welches Judas-Priest-Album steht nun auf dem Thron meiner Erinnerung?

Ram It Down, Turbo, Screaming for Vengeance – alle geliebt, alle bis zum Anschlag auf meinem Dual 601 gequält. Point of Entry mit dem brettharten „Hot Rockin’“? Ein Klassiker. Und dann kam die Zeitreise…

Zurück ins Jahr 1984.

Meine erste eigene Wohnung. Penthouse in Straubing. Stolz wie Oskar.

Und was donnerte täglich aus meinen Boxen?

"FREEWHEEL BURNING!"

Bis meine Nachbarn klopften – manchmal an die Wand, manchmal an die Stirn. Mir egal. Ich war jung, wild und auf dem Highway in Richtung Metal-Himmel unterwegs.

Und spätestens als ich Judas Priest live in der Rudi-Sedlmayr-Halle in München erlebte – mit Ted Nugent als Support – war klar:

„Defenders of the Faith ist MEIN Priest-Album!“

Kein Zweifel. Kein Zurück.

 

Die Fakten:

VÖ: 4. Februar 1984

Label: Columbia Records

Produzent: Tom Allom

Stil: Classic Heavy Metal mit Hochglanzproduktion und messerscharfen Twin-Gitarren

 

Besetzung:

Rob Halford – Der Metal-Gott am Mikrofon

K.K. Downing – Leadgitarre

Glenn Tipton – Leadgitarre

Ian Hill – Bass

Dave Holland – Drums

 

Track für Track – Das Feuerwerk des Glaubens:

1. Freewheel Burning

Vollgas! Ein Hochgeschwindigkeitsgeschoss, das wie ein Nitro-getränkter Panzer durch deine Anlage brettert. Halford kreischt, die Gitarren jagen sich gegenseitig – Speed Metal mit Stil und Wahnsinn.

2. Jawbreaker

Gefährlich, dreckig, verführerisch. Ein Song wie eine Klinge – scharf, schneidend, sexuell aufgeladen. Der Refrain beißt sich fest wie ein Schraubstock aus Chrom und Leder.

3. Rock Hard Ride Free

Der Freiheitsruf der Achtziger! Ursprünglich „Fight for Your Life“ – hier im überarbeiteten Priest-Modus. Soundtrack für jeden Biker, Träumer und Rebellen da draußen.

4. The Sentinel

Ein episches Epos über einen Racheengel aus Stahl. Erzählung, Riffgewalt und Melodie vereint in einem der besten Tracks der Priest-Historie. Kino für die Ohren – mit stählernen Hauptdarstellern.

5. Love Bites

Langsam. Bedrohlich. Unheimlich. Ein Song, der kriecht, beißt und sich in die Seele brennt. Halford als dunkler Verführer. Metal trifft Gothic – ein Meisterwerk!

6. Eat Me Alive

ZENSIERT von der PMRC, verehrt von uns! Ein Song, der zeigt, dass Priest sich einen Dreck um Moralwächter kümmert. Laut, roh, unverschämt – genau so muss es sein!

7. Some Heads Are Gonna Roll

Melodisch und doch messerscharf. Die Botschaft: Wenn du dich mit den Falschen anlegst, wird dein Kopf rollen. Stampfender Midtempo-Groove mit Killer-Hookline.

8. Night Comes Down

Die dunkle Schönheit des Albums. Eine Powerballade mit Atmosphäre und Tiefe. Zerbrechlich, aber gefährlich. Der perfekte Song für eine Fahrt durch die Nacht – alleine, aber nicht verloren.

9. Heavy Duty

Kurzer, stampfender Groove. Der Auftakt zum Finale. Priest zeigen hier: Sie sind Heavy. Sie sind Duty. Sie sind unzerstörbar.

10. Defenders of the Faith

Der Schlussakkord – majestätisch, triumphal. Keine große Melodie, sondern ein Statement. Eine Hymne für alle, die mit Kutte, Herz und Faust an die Macht des Metal glauben!

 

Die Rückkehr der Verteidiger – München 2011

Fast 30 Jahre später: 2011. Ich war wieder einmal in Straubing, als mein Kumpel Arthur mich spontan einlud, Judas Priest und Whitesnake im Zenith München zu sehen.

Ich war aufgeregt – aber auch skeptisch: Hatten die alten Herren es noch drauf?

Zuerst kamen Whitesnake. Die Band? Tight as hell! Aber Herr Coverdale… nun ja, das hebe ich mir für ein anderes Review auf.

Dann – endlich – Judas Fing Priest.*

Und was für eine Bank! Was für eine Power!

Als Rob Halford bei "Victim of Changes" seinen Signature-Schrei abfeuerte, wusste ich:

Er hatte es noch drauf. Genau wie damals 1984!

Doch ich staunte nicht schlecht, wie jung K.K. Downing plötzlich aussah – bis ich merkte:

Das war gar nicht KK!

Was ich in Thailand nicht mitbekommen hatte: KK war raus – Ritchie Faulkner war neu am Start. Und der Typ?

Sah nicht nur wie KK aus, er spielte auch so geil.

Ein würdiger Nachfolger, heute nicht mehr wegzudenken.

 

Fazit:

Defenders of the Faith ist kein Album – es ist ein Denkmal.

Ein Manifest des klassischen Metal. Jeder Song ein Treffer, jeder Ton ein Schlag ins Gesicht der Belanglosigkeit.

Dieses Album lebt, brüllt, bebt.

Und es lebt in mir – seit jenem Tag, als ich in Straubing meine Boxen aufriss und der Nachbarschaft zeigte, wer hier Metal lebt!

Jetzt seid ihr dran, Metalheads!

Welches Priest-Album steht bei EUCH ganz oben?

Hat euch Defenders auch so geflasht? Oder brennt euer Herz für Painkiller, British Steel oder Stained Class?

Let me know – we are DEFENDERS OF THE FAITH!

#judaspriest

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