
VAN HALEN – 5150
(Release: 24. März 1986 | Label: Warner Bros.)
Obwohl ich mich in einem früheren Review ganz klar als David Lee Roth-Fan geoutet hatte – ja, ich stand auf den verrückten Zirkus, das Poser-Gehabe und diesen anarchischen Party-Vibe – muss ich an dieser Stelle einfach mal einen Gang runterschalten und das sagen, was gesagt werden muss: 5150 hat mich aus den Socken gehauen!
Ich hatte dieses Album damals fast widerwillig aufgelegt, vielleicht sogar mit einer Spur Arroganz: „Mal sehen, was der neue da kann...“ – aber was dann aus den Boxen kam, war ein einziger Befreiungsschlag. Sammy Hagar lieferte hier stimmlich eine Performance ab, die David Lee Roth so nie hätte bringen können. Das war kein tumbes Geshoute – das war Power, Technik, Seele und Melodie in einem. Und ganz ehrlich: Ein Knaller-Song und Hit jagt den nächsten!
Faktencheck – Das Line-Up zur Zeitenwende:
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Sammy Hagar – Vocals, Rhythmusgitarre
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Eddie Van Halen – Gitarre, Keyboards, Backings
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Michael Anthony – Bass, Backings
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Alex Van Halen – Drums
Produziert wurde das Album von Eddie Van Halen, Donn Landee und Mick Jones von Foreigner. Der Albumtitel „5150“ bezieht sich auf einen kalifornischen Polizeicode für Personen mit akuter psychischer Störung – was auch gut zu dieser Umbruchstimmung passte.
Song für Song – Die deutsche LP-Tracklist:
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Good Enough – Rotziger, dreckiger Einstieg. So geht ein neues Kapitel los. Sammy brüllt sich frei.
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Why Can’t This Be Love – Der Riesenhit! Synth-lastig, groovig, mit einem Refrain, der im Hirn bleibt.
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Get Up – Highspeed, harte Kante. Eddie in absoluter Shred-Laune, Alex trommelt wie auf der Flucht.
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Dreams – Einer der schönsten Songs der Bandgeschichte. Gefühlvoll und himmelhoch. Fliegeralarm für die Seele.
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Summer Nights – Das perfekte Lagerfeuer-auf-dem-Camaro-Dach-Stück. Sommerhymne mit Mitgröhlfaktor.
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Best of Both Worlds – Eine klare Message an alle Zweifler: Man kann beides haben – Power und Gefühl!
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Love Walks In – Synthie-getragene Ballade mit viel Pathos. Und ja, sie funktioniert.
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5150 – Der Titeltrack ist wie ein musikalischer Nervenzusammenbruch mit Hirn. Technisch, episch, wild.
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Inside – Skurriles Studio-Experiment, das mit Samples, Jams und Blödeleien endet. Kurioser Abschluss.
Erfolg? Und wie!
5150 schoss direkt auf Platz 1 der Billboard-Charts und verkaufte sich über 6 Millionen Mal allein in den USA. Ein riesiger Triumph – besonders wenn man bedenkt, dass viele der Band nach Roths Ausstieg das Ende prophezeiten. Stattdessen gab’s den Neuanfang mit Karacho!
Mein Fazit:
Obwohl ich ursprünglich dachte, Van Halen ohne DLR könne nur verlieren – 5150 hat mir das Gegenteil bewiesen. Ich muss gestehen: Dieses Album hat es mir verdammt angetan. Sammy Hagar war genau der richtige Mann zur richtigen Zeit. Die Band war fokussierter, melodischer und reifer, ohne an Wucht zu verlieren.
Das war nicht mehr der Glam-Zirkus der frühen Jahre – das war Stadionrock mit Anspruch und Herz. Und die Verkaufszahlen sprachen eine klare Antwort.
Jetzt seid ihr gefragt:
Was denkt ihr über 5150?
Hat Hagar Van Halen gerettet – oder die Magie zerstört?
Schreibt’s in die Kommentare – und lasst uns diskutieren!

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