ALBUM REVIEW | SPREAD EAGLE | DEBUT

SPREAD EAGLE – Spread Eagle (Debütalbum, 1990)

TEXT: RITCHIE NEWTON

 

Es gibt Alben, die dich wie ein Straßenköter anspringen – dreckig, unvermittelt, unvergesslich. Das selbstbetitelte Debüt von Spread Eagle war für mich genau so ein Album. Ohne Warnung. Ohne Gnade. Und vor allem: Ohne einen einzigen schlechten Song.

Diese vier Typen aus New York lieferten 1990 eine Granate ab, die irgendwo zwischen sleazigem Großstadt-Groove, klassischem Hardrock und einem Hauch von Funk & Soul alles niederwalzte, was nicht niet- und nagelfest war.

Und dann dieser Sänger: Ray West, eine Naturgewalt mit Whiskey im Blut und Rotz in der Kehle. Dazu eine Band, die tight wie ein Schraubstock spielt – kein Wunder, dass dieses Album längst Kultstatus hat.


Bandbesetzung:

  • Ray West – Vocals

  • Paul DiBartolo – Gitarre

  • Rob De Luca – Bass

  • Tommi Gallo – Drums


Track-by-Track (Deutsche CD-Version)

  1. Broken City
    Mit diesem Opener fackeln Spread Eagle nicht lange – ein knallharter Straßenhymne mit urbanem Flair und gnadenlosem Riff. New York pur.

  2. Back on the Bitch
    Dreckig, sexy, bedrohlich. Der perfekte Soundtrack für eine durchzechte Nacht mit offenen Rechnungen.

  3. Switchblade Serenade
    Der Überhit. Killer-Groove, singalong Chorus, Video auf MTV – eine der stärksten Nummern, die jemals aus dem Hardrock-Underground geschossen kamen.

  4. Hot Sex
    Der Titel ist Programm. Ein sleaziger Bastard aus Funk, Rock und schweißnassem Wahnsinn. Prince trifft auf Skid Row im Darkroom.

  5. Suzy Suicide
    Eine düstere Story, gepackt in einen melancholischen Hardrock-Song mit einem Refrain, der unter die Haut geht.

  6. Dead of Winter
    Die große Power-Ballade des Albums – aber keine Zuckerglasur. Sondern bitter, ehrlich, mit Gänsehaut-Garantie.

  7. Scratch Like a Cat
    Dirty Riffing, dreckiger Vibe, ein Tier von einem Song. Hier wird gekratzt, gebissen und gewonnen.

  8. Thru These Eyes
    Emotional, verletzlich, aber stark. Eine weitere Ballade – diesmal nachdenklicher, fast schon poetisch. West brilliert.

  9. Spread Eagle
    Der Titeltrack lässt es nochmal krachen. Energie, Tempo, rotziger Rock’n’Roll – die Band zeigt hier nochmal ihr ganzes Können.

  10. 42nd Street
    Instrumentalstück mit urbanem Feeling. Eher Übergang, aber stimmungsvoll und ein Fingerzeig auf die Herkunft der Band.

  11. Shotgun Kiss
    Als Rausschmeißer ein absoluter Hochkaräter! Treibend, düster, mit einem Refrain, der sich ins Hirn brennt. Perfekter Abschluss eines Killeralbums.


Kurzzusammenfassung:

Spread Eagle liefern mit ihrem 1990er Debüt ein echtes Brett ab – roh, ehrlich, mit Seele und Schmutz. Dieses Album ist ein verlorener Diamant der Hardrock-Ära, irgendwo zwischen Skid Row, Soundgarden und den frühen Living Colour – aber immer mit eigener Handschrift.

Fazit: Kult-Album mit 11 Songs voller Attitüde, Groove und Gänsehaut. Pflichtstoff für alle, die Hardrock nicht in Glanzpapier, sondern in Asphalt und Blut eingewickelt wollen.


 

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