ALBUM REVIEW | AEROSMITH | GET A GRIP

Aerosmith – Get A Grip

Text © Ritchie Newton

 

(Geffen Records – 1993)

Ein Lieblingsalbum von Aerosmith zu benennen ist, als würde man einem Süßigkeiten-Junkie sagen, er solle sich für eine Sorte entscheiden – unmöglich! Schon in den 70ern hauten die Bostoner Rocklegenden Bretter wie Toys in the Attic, Rocks oder Draw the Line raus, die heute zu den Grundpfeilern des US-Hardrocks zählen. In den 80ern dann das Comeback mit Permanent Vacation und dem knallharten Pump – beide randvoll mit Hits und Attitüde.

Doch Get a Grip von 1993 war das Album, das mich auf einer ganz anderen Ebene erwischte. Vielleicht lag's an der Zeit, vielleicht an der Produktion – aber dieses Album hatte einfach ALLES: Melodie, Wucht, Witz und Welthits.

 

Track-by-Track – Das Biest im Detail:

 

1. Intro – Kurzes Soundspielchen als Einleitung, dann …

2. Eat the Rich – Punkige Riffgewalt trifft auf sarkastischen Sozialkommentar. Ein Monster-Opener!

3. Get a Grip – Der Titeltrack: Heavy, funky und mit einem stampfenden Beat – pure Energie.

4. Fever – Bluesrock in Hochform, mit einem Tyler, der wie besessen klingt.

5. Livin' on the Edge – Der große Gesellschaftsspiegel. Hymne mit einem der besten Refrains der 90er.

6. Flesh – Sinnlich und sleazy. Aerosmith in Bestform zwischen Erotik und Ekstase.

7. Walk on Down – Joe Perry übernimmt das Mikro und liefert einen lässigen Shuffle-Rocker ab.

8. Shut Up and Dance – Unwiderstehlich tanzbarer Rock'n'Roll – live ein absoluter Abriss!

9. Cryin’ – DIE Ballade schlechthin. Tyler schmilzt Herzen – und Alicia Silverstone erobert MTV.

10. Gotta Love It – Fast vergessen, dabei ein verstecktes Juwel. Groovig, bissig, eigenwillig.

11. Crazy – Noch so ein Überhit. Wer hat sich in den 90ern nicht in Alicia verliebt?

12. Line Up – Uptempo-Rocker mit bissigem Text und fettem Bläsersound.

13. Amazing – Vielleicht die ultimative Aerosmith-Ballade. Hoffnung, Schmerz, Größe.

14. Boogie Man – Ein instrumentales Outro, das bluesiger nicht sein könnte. Gänsehaut pur.

 

Cover, Kuh-Euter & Kontroversen

 

Und wer erinnert sich nicht an das provokante Cover mit dem durchstochenen Kuh-Euter? Es sorgte weltweit für Aufregung – und wurde in manchen Ländern sogar zensiert. Aber genau das war typisch für Aerosmith in dieser Phase: laut, kontrovers, unaufhaltsam.

 

Besetzung:

 

Steven Tyler – Vocals, Harmonica, Piano

Joe Perry – Lead Guitar, Backing Vocals, gelegentlich Vocals

Brad Whitford – Rhythm Guitar

Tom Hamilton – Bass

Joey Kramer – Drums

Zusätzlich beteiligt:

Don Henley (Backing Vocals bei „Amazing“)

Desmond Child, Jim Vallance, Mark Hudson (Co-Songwriting)

Produziert von Bruce Fairbairn

 

Fun Fact

 

Ich sah Aerosmith mit The Cult im Vorprogramm live in der Münchner Olympiahalle. Was für ein Abend! Wenn du auch dabei warst – meld dich! Ich will wissen, wie du diesen magischen Moment erlebt hast.

 

Fazit:

 

Get a Grip war nicht nur ein Album – es war ein Statement, ein Soundtrack einer ganzen Generation, die zwischen Grunge, MTV und Rock'n'Roll hin- und hergerissen war. Aerosmith bewiesen der Welt, dass man auch nach Jahrzehnten im Business noch die Krallen ausfahren kann. Das Album war ein weltweiter Verkaufserfolg mit über 20 Millionen verkauften Einheiten – und das zurecht!

Was meint ihr, Rock-Gemeinde?

War Get a Grip das letzte richtig große Aerosmith-Album? Oder war Pump euer Favorit? Lasst uns diskutieren – hier ist eure Bühne!

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